Allerdings kann es sich für Hörgeschädigte beim Tragen neuer Hörgeräte vor allem in der Eingewöhnungsphase nach wie vor schwierig gestalten, komplexe Hörsituationen tatsächlich zu verstehen. Lassen Sie sich davon jedoch nicht abschrecken und nehmen Sie sich die Zeit, sich und Ihr Gehör an Ihre neuen Hörgeräte und die damit verbundene, neu (oder wieder-) erlangte Geräuschwelt zu gewöhnen. Sie werden Ihre Hörsysteme nie wieder missen wollen!
Je länger eine Schwerhörigkeit besteht, desto mehr verlernt das Gehirn, Geräusche differenziert wahrzunehmen. Im Durchschnitt dauert es sieben Jahre, bis sich Betroffene ihre Schwerhörigkeit eingestehen und einen Spezialisten aufsuchen. In diesen Jahren büßt das Gehirn also mehr und mehr die Fähigkeit ein, Klänge, Töne und Sprache richtig zu verstehen.
Dem liegt zugrunde, dass bei einer Schwerhörigkeit oftmals Schwierigkeiten bei der Umwandlung und Weiterleitung der akustischen Signale in Nervenimpulse auftreten. Die Synapsen des Gehirns empfangen und verarbeiten so nur noch Teile der eigentlichen Hör-Information. Da es sich dabei meist um einen schleichenden Prozess handelt, nehmen viele Menschen ihren Hörverlust viel zu lange nicht wahr, gewöhnen sich nach und nach daran oder verdrängen ihn schlichtweg. Die geistige Leistung der Betroffenen leidet in den meisten Fällen ebenfalls unter einem anhaltenden Hörverlust und dem damit einhergehenden Verstehverlust – dies wiederum kann die Entwicklung einer Demenz begünstigen.